Feuer und Flamme

Verfasst am 12. März 2005 von Mathias Anthes (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 2.043 views

Judas Priest | Vorband: In Flames

11.03.2005 – Stadthalle, Offenbach am Main

Der 11.03.2005 – Ein Datum, das ich auf ewig in Erinnerung behalten werde, denn an diesem Tag wurde ein Traum für mich wahr: Ich habe die Melodic-Death-Metal-Götter In Flames live gesehen!
Sie waren zwar nur die Vorband, doch das war mir egal, ich wollte sie sehen! Das war mir auch die 50 Euro Eintritt wert. An den Sicherheitskräften vorbei direkt in die zweite Reihe, genau in die Mitte.

Um Punkt 20:00 Uhr wurde es dunkel und das Intro zu „The Quiet Place“ ertönte. Es war einfach überwältigend diese Schweden endlich auf der Bühne zu sehen. Besonders Sänger Anders Friéden zeigte eine sehr innige Beziehung zum Publikum: Er schenkte einem Fan ein T-Shirt, nur weil dieser schon beim Konzert am Vortag da war.
Zu hören gab es das Beste vom Besten, Songs wie „Cloud Connected“, „Dial 595-Escape“ oder „Trigger“. Das sie auch den Death Metal in ihrer Genre-Bezeichnung nicht vergessen merkte man daran, dass der Boden bebte unter den brachialen Riffs von „Touch Of Red“. Aber auch die alten Titel wurden gespielt, nämlich „Episode 666“, „Pinball Map“ und auch „Only For The Weak“, für diesen Abend aber umbenannt in „Only For Germany“.
Der letzte Titel ihres Sets war „My Sweet Shadow“, und noch mitten im Song verstimmte Anders aus Spaß den Bass von Peter Iwers, was sich aber nicht stark auf den Sound auswirkte.
Zum Schluss verabschiedete sich der Frontmann vom gesamten Publikum, aber auch von seinem „Schützling aus der ersten Reihe mit den Worten „I Hope you’ll be on every show because I fucking love you, man!“.
Leider dauerte ihr Auftritt nur 42 Minuten, doch diese gehörten zu den schönsten meines Lebens.

Nach rund 20 Minuten Umbaupause, begleitet von Musik von AC/DC, enterten Judas Priest die Bühne. Groß angekündigt, nach der Wiedervereinigung mit Rob Halford, sollten sie eine erstklassige Heavy-Metal-Show ablegen.
Halford, bekleidet mit einem schwarzen, nietenbesetzten Ledermantel, kam mit schweren Schritten von seinem Podest und sang mit einer Stimmgewalt, die selbst mich überzeugte. Es war toll mitanzusehen, wie Männer und Frauen sogar jenseits der 50 noch moshten und headbangten, stilecht mit langen Haaren. Es sollte mehr Menschen geben, die der Leidenschaft zu ihrer Musik bis ins hohe Alter treu bleiben.
Zwar stand natürlich das neue Album „Angel Of Retribution“ im Vordergrund, aber viele freute es, dass sie selbst Songs von ihren Alben spielten, die sie in den frühen Siebzigern veröffentlichen; Songs wie „The Ripper“. Auch andere ältere Tracks wurden zum Besten gegeben: „Breaking The Law“, „Turbo Lover“, „A Touch Of Evil“ und „Painkiller“, um nur ein paar zu nennen. Alles in allem eine zweieinhalb stündige Show, die wirklich Feuer hatte. Trotzdem waren In Flames für mich unschlagbar. (ma)

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