Ahoi!

Verfasst am 23. Dezember 2005 von Mathias Anthes (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 1.696 views

In Extremo | Vorband: Naio Ssaion

22.12.2005 – Hugenottenhalle, Neu-Isenburg

Willkommen auf der „Rasend Herz“, dem Flaggschiff der Folk-Metaller In Extremo!
Logbuch des Kapitäns: Es ist Donnerstag, später Abend. Die See, oder besser gesagt die Metaller, sind noch ruhig.

Doch das soll sich bald ändern: Die Vorband Naio Ssaion beginnt ihr Set. Grundsätzlich kann man ihren Stil mit dem der Guano Apes gleichsetzen, doch mit einem Unterschied: Der Violine. Denn die Nachwuchsband aus Slowenien hat einen waschechten Violinen-Virtuosen an Bord. Leider ging diese oftmals aufgrund der Gitarren und Drums unter; doch die Passagen, in denen sie zu hören war, waren phänomenal. Ein Song bestand gar fast ausschließlich aus einem Violinen-Solo.
Nach der circa 30 minütigen Show und dem Umbau war es dann endlich Zeit für den Headliner.

In Extremo wahren heiß begehrt und wurden dementsprechend mit tobendem Applaus begrüßt. Voller Energie stürzten sie sich in die Show, die mit einer Pyrotechnik untermalt wurde, die selbst Rammstein hätte gefallen können. Unter anderem war das Ruder der „Rasend Herz“ ein großes Feuerrad.
Zur Freude aller Fans der ersten Stunde spielten sie sehr viele alte Songs, doch aller Band-Nostalgie zum Trotze kamen die neueren Songs etwas besser an, solche wie „Küss Mich“, „Vollmond“, „Nur Ihr Allein“ oder „Krummavísur“; besonders die immer wiederkehrenden Dudelsack-Einlagen waren ein Fest für Augen und Ohren.
Entgegen aller Gerüchte und Vorurteile geht es auf Metal-Konzerten ziemlich friedlich zu, und das sollte auch so bleiben. Als der Moshpit an einer Stelle zu heftig wurde, war Sänger „Das letzte Einhorn“ so freundlich „den Unterschied zwischen Hüpfen und Schubsen“ zu erklären. Danach war es tatsächlich viel angenehmer in den ersten Reihen zu stehen, man war bereit Rücksicht zu nehmen.
Eine wahre Wohltat war zudem die Verteilung von Wasserflaschen. In den mittleren Reihen würde nie etwas ankommen, dachte man, bis mein Nebenmann fast von einer anfliegenden Flasche erschlagen wurde.
Nach dem regulären Ende ließen sich In Ex auch nicht lumpen, nochmals eine Zugabe zu spielen, die von einer weiteren gefolgt war.
Besonders ärgerlich: Als Drummer „Der Morgenstern“ seine Sticks ins Publikum warf, flog einer gegen mein Schienbein, prallte ab und mein Nebenmann schnappte ihn sich. Hätte die Flasche ihn bloß doch erwischt… Ärgert mich heute noch. Vielleicht habe ich beim nächsten Mal mehr Glück. Trotzdem war es ein phantastisches Konzert; ich freue mich schon auf ihren Auftritt beim Wacken Open Air 2006. (ma)

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