Zensur ist *******!

Verfasst am 26. Januar 2006 von Mathias Anthes (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 1.968 views

Eisregen | Vorband: Pungent Stench

25.01.2006 – Batschkapp, Frankfurt am Main

Wir haben Anfang Januar, es ist kalt und draußen fällt Eisregen. Doch nicht nur draußen, auch drinnen: Denn heute spielen die Thüringer Black/Death Metaller Eisregen in der Frankfurter Batschkapp.

Als Vorband auf der „Prosti-Tour 2006“ dienten die Österreicher von Pungent Stench. Mit ihrem aggressiven Death Metal konnten sie sich schnell Freunde machen. Aufgrund ihres relativ hohen Bekanntheitsgrades durften sie circa eine Stunde spielen, was für eine Vorband verdammt lange ist.
Doch es war gut so, ihre Musik war technisch sehr versiert, und gleichzeitig animierte sie zum bangen und moshen; eine perfekte Basis für den späteren Headliner. Besonders sympathisch wurde die Band durch ihren Wiener Akzent, der bei den Ansagen zwischen den Songs sehr gut rauszuhören war. Die Begeisterung des Auditoriums ging gar soweit, dass sie eine Zugabe forderten – und auch bekommen sollten. Doch nach rund 65 Minuten mussten sie leider endgültig gehen.

Nach einem kurzen Umbau, während dem unter anderem AC/DC-Cover im Country-Music-Stil lief, betraten Eisregen die Bühne.
Neben Songs wie „Endzeit“, „In Der Grube“, „Westwärts“ oder „Elektro-Hexe“ spielten sie auch Songs vom indizierten Album „Farbenfinsternis“, jedoch in abgewandelter Form. So wurde „Meine Tote Russische Freundin“ umbenannt in „Meine Tote Schwedische Freundin“ und „13“ wurde zu „18“.
Doch als die Fans Songs wie „Für Euch, Die Ihr Lebt“ oder „Futter Für Die Schweine“ vom seit 2003 verbotenen Album „Krebskolonie“ forderten, winkte „Blutkehle“ Michael Roth ab:
„Ihr lebt im falschen Land… In Deutschland herrscht die Zensur.“ (Das Publikum antwortet mit Buh-Rufen)
„Lasst das mal die Politiker hören, euren Unmut!“
Zwar war diese Reaktion vorhersehbar und verständlich, doch trotzdem enttäuschend. Doch man musste sich begnügen, mit dem, was man hatte. Immer wieder angestachelt wurde die Meute durch die wiederholte Frage „Möchten sie noch einen Lied erhalten?“ – und ja, das wollen wir! Also wurde weiter munter geheadbangt zu „1000 Tote Nutten“, „Am Glockenseil“ und „Blutgeil“.
Gegen 00:00 Uhr war dann leider Schluss mit lustig, das Konzert neigte sich dem Ende zu. Auch wenn nicht in voller Glorie (aufgrunde der Zensur), Eisregen sind immer wieder ihr Geld wert, und so kann ich sie nur jedem Freund der härteren Musik empfehlen. (ma)

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