Ein guter Start ins neue Jahr

Verfasst am 01. Februar 2006 von Mathias Anthes (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 1.842 views

Children Of Bodom | Vorbands: One Man Army And The Undead Quartet, Ektomorf

31.01.2006 – Stadthalle, Langen

Es ist der 31. Januar 2006, Dienstag; und wie könnte man das neue Jahr besser anfangen, als mit einem erstklassigen Konzert? Es geben sich die finnischen Metaller Children Of Bodom die Ehre, begleitet von zwei phantastischen Vorbands.

Die erste Band war One Man Army And The Undead Quartet aus Skandinavien. Schneller Death ’n‘ Roll mit tollen Solos, ein guter Einstieg in den Abend. Noch während des Intros war es relativ leer vor der Bühne, nur die ersten vier Reihen waren voll, doch mit jedem gespielten Riff wurden es immer mehr Leute.
Ihr Debut Album „21st Century Killing Machine“ wurde exzessiv vom Publikum gefeiert, es hatte alles, was ein Metalhead braucht. Doch neben der Musik fehlte da noch eine Sache: Bier.
Und das gab’s in Bechern als Geschenk der Band, solange brüderlich geteilt werde. Doch natürlich war dies kein Problem und wurde brav befolgt.
Um der nächsten Band die Bühne zu überlassen, spielten sie nach 45 Minuten ihren letzten Song und überließen nun Ektomorf die Gunst der Stunde.

Die vier Jungs aus Ungarn sind gern gesehene Gesichter in der Langener Stadthalle, spielten sie doch zuletzt als Vorband von Kreator. Die Setlist bestand zu größten Teilen aus ihrem aktuellen Album „Instinct“, doch auch ältere Songs wie „I Know Them“ oder „Serial Men“. Doch besonders die neuen Songs fanden großen Anklang, so wie „Instinct“, „The Holy Noise“, „Set Me Free“ und „Show Your Fist“. Gerade solche Songs, die den, fast schon familiären, Bund zwischen Metallern stärken, sind es, die den größten Zuspruch erhalten. So auch „Fuck You All“, eine Kriegserklärung an die gesamte „zivilisierte“ Gesellschaft. Besonders Ektomorf, als eine in ihrem eigenen Land unterdrückte Minderheit, wissen davon zu berichten. Alles in allem ein genialer Auftritt, bei dem jeder mit vollem Körpereinsatz dabei war. Nur Bassist Csaba Farkas nicht, er musste mit einem gebrochenem Bein auf einem Barhocker Platz nehmen.

Doch jetzt wurde es endlich Zeit für Children Of Bodom.
Als erstes fielen die drei großen Leuchtafeln mit den Initialien COB und das Muscle Car in der Mitte der Bühne auf. Doch viel Zeit zum Bestaunen gab’s nicht, kurz nach dem enthüllen der Dekoration ging es bereits los.
Gleich mit ihrem ersten Song „Living Dead Beat“ entfesselten sie die volle Leidenschaft der Zuhörer, was mit dem darauffolgenden „Sixpounder“ intensiviert wurde. In erster Linie war diese Tour auf das neue Album „Are You Dead Yet?“ zugeschnitten, dennoch wurden auch viele alte Sachen gespielt, in einem Verhältnis von 1,5 zu 1.
Mittlerweile war die Halle bis auf den letzten Platz gefüllt, der Mosh Pit war in vollem Gange und ein Ende war nicht in Sicht; mit „Silent Night, Bodom Night“, „Are You Dead Yet?“, „In Your Face“ oder „Needled 24/7“. Es ist beeindruckend, wie sehr sich die Finnen trotz ihrer Verletzungen ins Zeug legen. Sänger Alexi Laiho brach sich während einer Show in Barcelona einen Zeh und Drummer Jaska Raatikainen hatte eine gebrochene Rippe. Trotzdem setze sich Alexi gelassen auf das Dach des Autos und spielte entspannt ein Solo. Es ist phantastisch, dass selbst die filigransten Soli live eine solche Qualität haben. Solche kurze Verschnaufpausen waren genau das Richtige, um Energie zu sammeln, zum Beispiel um den Chorus von „Hate Crew Death Roll“ lauthals mitzugrölen. Nach rund 1 1/2 Stunden wurde der letzte Song angekündigt, was die Fans mit Buh-Rufen quittierten. Doch Alexi gab Entwarnung: „Ah come on… You know the stage work!“. Nach einer zusätzlichen halben Stunde war leider Schluss mit dem Konzert. Doch Alexi und der Rest sprangen noch von der Bühne und schüttelten fleißig Hände. Soetwas sieht man relativ selten und beweist, wie eng die Beziehung zwischen der Band und den Fans ist.

Nach diesem Auftritt kann man sich frohen Mutes auf ihren Auftritt beim W:O:A 2006 freuen. (ma)

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