Wer früher stirbt, crosst länger over

Verfasst am 05. November 2007 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 2.423 views

Clawfinger | Vorband: Cloon

29.10.2007 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Crossover hatte seinen Höhepunkt in den Neunzigern!
Crossover will keiner mehr hören!
Crossover hat keine Zukunft!
Crossover ist tot!

Nein! Clawfinger leben und beweisen das Gegenteil! Locker 300 Besucher finden sich im Colos-Saal ein um die inzwischen seit 15 Jahren bestehende Band zu begutachen. Sie alle werden Zeuge einer grandiosen Zerstörungsorgie!
Doch bevor es dazu kommen sollte, bereitet eine Band namens Cloon den Weg vor. Die eigenwillige musikalische Mischung aus Tool, Messuggah, Rollins Band und Faith No More stößt zuerst auf allgemeine Verwirrung. Die seltsame Performance des mit Jackett und Hut gekleideten Sängers sorgt zusätzlich für Verwunderung. Jedoch groovt sich das Ganze nach ein paar Songs ein und man behält die Band in positiver Erinnerung. Auch wenn man in manchen Gesichtern immer noch Fragezeichen sieht.
Dann soll alles anders werden. Die fünf Schweden betreten die Bühne und beginnen mit einigen Songs ihres neuen Albums „Life Will Kill You“. Die typischen Clawfinger-Riffs drücken enorm und sorgen schon beim ersten Takt für fliegende Haare. Sänger Zak bedankt sich beim Publikum dafür neue Songs ausprobieren zu dürfen und kündigt eine Runde Klassiker an, was mit lautstarkem Applaus bejubelt wird. Nach einer gespielten Note von „Rosegrove“ sieht man dann nur noch Menschen durch die Menge fliegen. Ein Wahnsinn, der erst nach dem letzen verklungenen Ton des Konzerts wieder ein Ende haben soll! Selbst der mörderische Circle Pit von DevilDriver ein paar Wochen zuvor kann da nicht mithalten. Was folgt ist ein Best-Of-Set, bei dem einem bewusst wird, wie viele Hits Clawfinger in Ihrer Karriere bereits geschrieben haben: „Nigger“, „Zeroes And Heroes“, „Bigger Than The Best“, „Two Sides“ und „The Truth“ sind nur einige Beispiele. Selbst 10 Jahre alte Songs werden noch mit einer Energie performt, dass man vor dem tighten Zusammenspiel des Quintetts nur Hochachtung zollen kann. Vor allem Sänger Zak Tell steht mit seiner sympathischen Art und seiner genialen Mimik immer im Mittelpunkt der Show. Nach einer kleinen Zugabe beendet die Hymne „When I Grow Up“ das engagierte Konzert der Schweden dann nach 90 Minuten. Böse ist darüber niemand, denn die Akkus der Anwesenden sind leer bis auf den letzten Rest. Und alle sind der gleichen Meinung: Crossover LEBT! (mk)

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