Happy Metal!

Verfasst am 12. Oktober 2007 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 2.145 views

Pink Cream 69 | Vorbands: Mad Max, Freedom Call

05.10.2007 – Colos-Saal, Aschaffenburg

In letzter Zeit für immer mehr und mehr „metallische“ positive Überraschungen gut ist der Colos-Saal in Aschaffenburg. Neben diversen Größen in nächster Zeit wie Amorphis und weitere, war am Freitag, dem 05.10.2007 eine Band angereist die auf ihre sehr eigene Art von sich reden macht: Freedom Call aus Nürnberg.

Doch der Reihe nach. Mit Mad Max stand gegen 20 Uhr ein akustischer Opener auf der Bühne, unterstützt von dezenten Drumsamples. Das aus 2 Gitarristen bestehende Ensemble unterhielt uns gut 30 Minuten mit gutem Gitarrensound, interessantem Gesang und gut geschriebenen Songs, jedoch hätte etwas mehr Abwechslung gut getan (man wünschte sich etwas weniger akkordlastiges Spiel). Auch härtere Songs wurden mit der Akustikgitarre umgesetzt, das Ergebnis war reichlich unkonventionell, um es in „positiv“ oder „negativ“ zu quetschen jedoch nicht aussagekräftig genug. Man war irgendwie allerdings doch froh, als die seit 25 Jahren bestehende Combo die Bühne wieder verließ – es war Zeit für andere Klänge.

Zuletzt als Vorband von Rage (25.04.2006) dagewesen, eröffneten Freedom Call ihre Show – wie auch damals – mit „Warriors“. Die deutlich erhöhte Publikumspräsenz direkt vor der Bühnenkante zeugte davon, dass bei diesem auch deutlich mehr Interesse bestand als eine halbe Stunde vorher, nach 3 Songs war man mehr als „aufgewärmt“ und es herrschte wahrhaftige Unruhe. Aus ihrem Repertoire wahre Sahnestückchen zurechtgelegt habend, sorgten Freedom Call für die allermeiste Zeit für beste Unterhaltung, was v.a. an der hervorragenden Performance von Frontmann Chris lag – vollständig zu kompensieren war allerdings auch mit dem vollen Einsatz der restlichen Mitglieder der nicht vorhandene Keyboarder (Samples kamen vom Laptop) nicht. Da muss dringend Ersatz her! Trotzdem war die Party unten flott am laufen, und ein gut voller Colos-Saal sang, klatschte und hüpfte (insbesondere bei „Land Of Light“, jedoch in Einzelfällen auch davor) zu den fröhlichen Hymnen aus Leibeskräften mit. (Die Lieder des neuesten Albums fand ich hingegen überhaupt nicht ansprechend).
Freedom Call verabschiedeten sich nach einer gelungenen Vorstellung und etwas mehr als 1 1/2 Stunden Spielzeit von einem sehr zufriedenen Publikum.

Es folgte der groß angekündigte Headliner, Pink Cream 69. Ich selbst hatte noch nie etwas von dieser Band gehört (wahrscheinlich bin ich ein Banause), und war daher recht neugierig, was wohl von ihr abgeliefert würde – um es kurz zu machen: Ich war enttäuscht. Diese Truppe bestätigte mich einmal mehr in den Ansichten, die ich über „Rock“ im Durchschnittsfall habe und langweilte mich außerordentlich. Spielen konnten die Jungs allesamt vortrefflich, und bei dem Teil des Publikums der ihretwegen gekommen war (wie hoch dieser war lässt sich schwer sagen), kamen sie auch prima an , aber sowohl von Sound als auch den Songs an und für sich konnte ich mich kaum dafür begeistern. Sehr unglücklich wirkten insbesondere die mit magerer Resonanz belohnten Versuche des Sängers, die Stimmung zu heben (was auf keinen Fall ein Vorwurf an diesen sein soll, der Mann hat alles gegeben, Tatsache!). Man steht entweder drauf, und viele Anwesende taten das ohne Zweifel, oder man tut es nicht – und daher lautet mein Fazit: Die Vorband hat den Headliner weggerockt. Zum zweiten Mal. Das war klasse. Jederzeit wieder. (wh)

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